Willkommen zurück!
Seit über zehn Jahren trägt uns die Lady Grey
über abenteuerliche Pisten und prachtvolle Straßen durch die fünf Kontinente.
Nach einer Unterbrechung - u.a. infolge der Pandemie -
sind wir nun wieder fulltime unterwegs!
Viel Spass weiterhin beim Schmökern!
Hier zunächst die zehn aktuellsten Einträge, mit dem neuesten gleich ganz oben.
Tucson (Arizona, USA)
(GPS: 32°17.982'N; 111°21.761'W)
Vordenker in Sachen Umwelt? Die Forscher des Biosphere 2
Hundert Meilen nördlich von Tucson (Arizona) liegt eine Anlage, die man ohne Übertreibung
zu den Meilensteinen in Sachen Umweltforschung zählen könnte: Biosphere 2. Wäre da nicht die liebe Politik gewesen - und das liebe Geld!
In den frühen 1990-er Jahren - damals träumte man von einer Besiedelung des Mondes - sollte hier ganz lebensnah erprobt werden,
wie so etwas vonstatten gehen könnte. Wie man eine erdähnliche Biosphäre außerhalb von Mutter Erde schaffen könnte. Ob und wie Menschen auf dem Mond überleben und sich ernähren könnten, ohne dass jeden Tag ein Space-Shuttle von McDonald raufkommen müsste. Dazu musste man aber erst einmal herausfinden, wie die irdische Biosphäre überhaupt funktionierte.
Lone Rock Beach - Lake Powell (Utah, USA)
(GPS: 37°00,896'N; 111°32,132'W)
Den Lone Rock Beach bei Page/Arizona hatte ich mir schon beim
letzten Besuch als Basislager ausgesucht, um von hier aus die Must-Sees dieser Region zu erkunden: die Cottonwood-Road, die Grand-Staircase-Escalante-Region, den Bryce Canyon NP und natürlich den Grand Canyon! Will ich meinem Reisemotto treu bleiben, muss ich mir diesmal andere Highlights heraussuchen. Nur gut, dass es gerade im Grenzgebiet Arizona - Utah (der Camp liegt direkt auf der Grenzlinie) mehr davon gibt, als man an seinen zehn Fingern abzählen kann! Eine wirklich sehenswerte Ecke, wenn nicht die sehenswerteste in den ganzen USA!
Sangre de Christo Mountains (New Mexico, USA)
Stell dir vor, du steht am Abgrund des Grand Canyon … und keiner schaut hin. Keiner drängelt,
keiner lärmt, keiner fotografiert? Du bist der einzige weit und breit. Hast das Naturschauspiel ganz für dich allein!
Genau so fühlt es sich am Aussichtspunkt La Junta an. Dort, wo sich 800 Fuß unter dir die Wasser des
Red River in den Rio Grande ergießen. Beide führen gerade nicht viel Wasser - es ist Herbst - dennoch bieten sie ein eindrucksvolles Schauspiel!
Na ja, vielleicht nicht ganz so beeindruckend wie am Grand Canyon, dafür abgeschieden und ruhig. Beinahe einsam. Natur pur eben.
Nur ein paar Eingefleischte und Kenner hat es hierher verschlagen, denn in keinem der einschlägigen Führer ist die Gegend erwähnt! Welch ein Glück! Zwei Kilometer stromaufwärts ist sogar ein Camp eingerichtet, direkt an der Kante der Schlucht: überschaubar, sauber … und billig (weil vom BLM betrieben).
aug
29
2024
Turtle Mountains (Manitoba, Canada und North Dakota, USA)
(GPS: 49°00.0000'N; 100°03.2940'W)
Auf Winnipeg hatte ich mich wirklich gefreut. Nicht nur des Museums wegen. Doch wie das so ist
beim Reisen: erstens kommt es anders, zweitens als man denkt … Zum Besuch der Münzprägeanstalt, genannt The Mint kann ich mich noch überreden, auch ein paar Arbeiten an der Lady Grey kann ich erledigen; doch die City gibt sich diesmal abweisend: die Straßen sind miserabel, Parkplätze Mangelware, ein ÖPNV nach Halifax'schem Vorbild fehlt und fürs Radl sind die Entfernungen einfach zu groß!
Sioux Narrows (Ontario, Canada)
(GPS: 49°25,4030'N; 094°03,6240'W)
Zum ersten Mal stehe ich auf dem gleichen Campground wie vor zehn Jahren. Für gewöhnlich mache ich
ja einen großen Bogen um Orte, die mir besonders gut gefallen haben. Doch hier ist es eher umgekehrt: damals hatte ich mich hierher geflüchtet, nachdem ich die Lady Grey beinahe in den Graben gesetzt und nur Minuten später die Windschutzscheibe zerdeppert hatte. Also eher ein Ort negativer Erinnerungen. Deshalb darf ich auch hierher!
Tadoussac (Québec, Canada)
(GPS: 48°11,046'N; 069°41,774'W)
"Turn right at the traffic-light, then proceed on highway #138!" tönt die sonore Stimme aus dem Navi.
Kaum springt die Ampel auf Grün, finde ich mich im alltäglichen Wahnsinn der canadischen Highways wieder. Hunderte von Autos vor mir, tausende hinter mir, Dutzende Verkehrsschilder und mindestens genauso viele Ampeln! Mit einem Schlag bin ich zurück in der sogenannten 'Zivilisation'. Bis ich mich hier wieder zurechtfinde, wird es wohl einige Tage dauern!
L'Anse aux Meadows (Newfoundland, Canada)
(GPS: 51°36.182'N; 055°32.299'W)
Seit tausend Kilometern wird der Besucher auf das Ereignis eingestimmt: Viking Trail heißt die Straße,
die sich entlang der Westküste bis in den äußersten Norden schlängelt. Streckenweise ist sie ganz schön eintönig … aber es wartet ja ein magisches Ziel: eine alte Siedlung der Wikinger. Dort, wo (Ur-)Amerikaner und Europäer zum ersten Mal zusammentrafen. Oder kollidierten? Um das Jahr 1000 u.Z. muss das gewesen sein!
Und was ist mit 1492? In der Schule haben wir doch gelernt, dass Christoph Columbus … Alles Schnee von vorgestern!
Inzwischen ist zweifelsfrei erwiesen, dass Leifr Eiriksson und seine Sippe die ersten Europäer waren, die ihren Fuß auf amerikanischen Boden setzten. Fast 500 Jahre vor dem unbedarften Indiensucher!
Apr
28
2024
Malaga (Spanien)
»Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön«, weiß bereits der Volksmund zu berichten.
Und wie nachhaltig eine Seereise entschleunigt, hatte ich schon auf der Atlantikquerung vor fünf Jahren
erfahren. Diesem Genuss wollte ich mir noch einmal gönnen, allerdings in attraktiverem Ambiente ... und ein wenig umweltfreundlicher als auf einem RoRo-Frachter!
Dazu vielleicht das Abhaken einer weiteren Destination auf meiner Bucket-List? So vieles wollte ich noch sehen und
erleben! Vor allem Dinge, die auf dem Landweg nicht erreichbar sind. Eine ordinäre Kreuzfahrt auf einem dieser Monsterschiffe schied allerdings schon wegen der Umweltproblematik aus ... und auf touristische Massenabfertigung hatte ich erst recht keinen Bock!
Da fällt mir ein Prospekt der Star Clippers
in die Hände: kleine Reisegruppen, kein Dresscode beim Dinner, stille Buchten, die nie ein Kreuzfahrtmonster erreicht, stilles Gleiten durch türkisgrünes Wasser unter weißen Segeln, kein stinkender Motor: Nachhaltigkeit pur ... gepaart mit nur einem Hauch von Luxus. Vollmundige Versprechungen eines Werbeprospekts … wie weit sie von der Wirklichkeit entfernt sind, weiß man leider erst nachher! Zunächst aber ist die Begeisterung groß. Die Termine passen, die Buchung ist schnell erledigt. Auch, wenn dafür das Sparschwein gehörig Federn lassen muss.
Dünenfeld bei Fezzou (Marokko) - erste Lichtblicke
Tausend Kilometer liegen schon hinter mir, als ich zum ersten Mal Kamera und Tagebuch zücke. Alles bisher war nicht eben fad, aber eben doch schon recht bekannt. Zudem scheint Marokko im vergangenen Jahr einen mächtigen Satz nach vorne gemacht zu haben. An jeder Straßenecke werden Paläste errichtet - nicht für den König -, die Straßen sind breit und frisch geteert, darauf rollen nur noch wenige Schrottlauben (allerdings mit Kamikaze-Fahrern), die Marokkanerinnen sind oft schleierbefreit, bildhübsch und neugierig, ihre Männer freundlich und weit zurückhaltender als ich sie in Erinnerung habe! In jedem Fall ist Marokko nicht mehr die exotische, fremdartige Welt wie vor einen knappen halben Jahrhundert.
Oct
20
2023
El Puerto de Santa Maria (Spanien)
(GPS: 36°35.107'N; 006°14.193'W)
"Wie? Ich dachte, du bist längst in Südamerika?" werdet ihr fragen. "Und jetzt steckst du wieder in Spanien
und wartest zum x-ten Mal auf die Fähre nach Marokko? Lass dir doch mal was Neues einfallen!"
Ihr habt ja sooooo Recht! So ganz aus freien Stücken stehe ich ja auch nicht hier!
Was ist schiefgegangen? Sollte sich mein Spruch von oben: "Rechne einfach mit
dem Schlimmsten … " etwa bewahrheitet haben?
Na ja, eigentlich war's nur ein Lapalie. Aber zu einem Zeitpunkt, der unglücklicher kaum hätte sein können!
Murphy lässt grüßen!
Krailling (KIM)
(GPS: 48°05.617'N; 011°05.617'E)
Vor Monaten schon sind die Würfel gefallen. Und jeder Tag in diesem Land bestätigt mich in meiner Entscheidung:
"Ich muss weg von hier! Am besten auf Nimmerwiedersehen!".
Nein, Deutschland ist nichts mehr für mich!
Gänzlich neu ist die Erkenntnis nicht. Schon auf der Panamericana-Tour (ab 2013) hatte ich den Vorsatz im Hinterkopf,
dort irgendwo eine neue Heimat zu finden. Was bekanntermaßen nicht recht geklappt hat. Anschließend hatte ich lange Zeit gehofft, doch irgendwo in Bayern Wurzeln schlagen zu können. Sesshaft werden zu können. Einen gemütlichen Lebensabend verbringen zu können (was immer man darunter verstehen mag
).
An ein ›gemütliches Ausklingen‹ in diesem Land ist allerdings nicht zu denken.
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