So einfach aufs Geratewohl aufzubrechen und abzuwarten, wohin mich das Schicksal treibt, ist nicht so mein Ding.
Ein bißchen Planung, Vorfreude und Testen mit dem Finger auf der Landkarte darf schon sein!
Seit dem Verkauf des Sandfloh 2 ist zwar das große Warten auf die Nachfolgerin angesagt.
Doch Landkarten wälzen und Pläne schmieden ist ja wohl noch erlaubt!
Vorbereitung: Testtouren & Reiseplanung
Diese Berichte sind chronologisch sortiert. Den neuesten Bericht findet Ihr also ganz unten.
Die Seidenstraße ist seit Jahrzehnten eines der Traumziele.
2004 reifen die ersten Ideen zur Lady Grey und damit ist's auch Zeit für eine erste Schnuppertour:
ohne Lady Grey, ohne Sandfloh, daher als Pauschalreise. Igitttt! Ganz so schlimm wurde es dann aber doch nicht ...
Hier findet Ihr ein paar nette Fotos dazu, um vielleicht auch eure Lust auf die Seidenstraße wach zu halten ...
Im Herbst 2010 erlaube ich mir nach vielen Monaten des eifrigen Ausbaus der Lady Grey eine zweite Testfahrt. In den Pässen der Schweiz und der französischen Westalpen will ich die Kletterkünste der Lady testen. Und siehe: trotz ihrer fast acht Tonnen "Kampfgewicht" klettert sie wie eine echte Bergziege.
Loch Saint Mary (GPS: 55°28'49,5"N; 003°12'29,4"W)
Der Regen prasselt gegen die Fenster. Der Sturm peitscht die Wellen des Lochs so dass sich kleine weiße Gischthauben bilden. Den Schafen am andern Ufer scheint weder Sturm noch Regen etwas auszumachen. Friedlich grasen sie auf den saftigen, dunkelgrünen Weiden. Nebelfetzen ziehen vorüber. Den Mann am andern Ende des Parkplatzes in seinem winzigen Zelt beneide ich nicht. Geschickt hat er es gestern abend im Windschatten seines Autos aufgebaut. Fahren macht bei dem Wetter noch weniger Spaß als aus dem Fenster zu schauen und die Regentropfen zu zählen.
Langsam aber stetig rückt die erste 'richtige' Reise mit der Lady Grey in greifbare Nähe. Noch dreihundert mal Schlafen, noch hundertfünfzig mal Arbeiten.
Monate der Unentschlossenheit, der offenen Fragen und fehlenden Antworten haben letzte Woche ein Ende gefunden. Die politischen Unwägbarkeiten, die maßgeblichen Einfluss auf meine bisherige Routenplanung hatten:
- Wie und wann ist der Nahe Osten wieder zu bereisen?
- Ist es noch vertretbares Risiko, mit dem Auto durch den Süden Pakistans zu fahren?
- Wann wird der Karakorum Highway (Pakistan - China) wieder freigegeben?
- öffnen die Chinesen Tibet wieder für Individual-Reisen?
- Kann man vielleicht schon mit dem Fahrzeug durch Myanmar (Burma) fahren?
Einstein hat in seinen Gleichungen der Zeit etwas Wesentliches vergessen: Bereitet man nämlich eine lange Reise vor, rast die Zeit in ungeahnter Geschwindigkeit. Sonst plätschert sie meist träge dahin!
Erster Mai. Tag der Arbeit. Eine willkommene Gelegenheit, die Liste offener Punkte etwas zu kürzen.
Ganz ehrlich: auch unter meinem beruflichen Projekten war kaum eines, das so komplex, vielschichtig und herausfordernd war wie dieses: Vorbereitung der ganz großen Tour.
Aber Einfach kann ja jeder!